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XEN vs Linux-VServer
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Keywords: xen vs linux vserver virtualisierung
Inhaltsverzeichnis
Virtualisierungstechnologien sind derzeit sehr gefragt, denn sie bieten viele Vorteile:
- verschiedene Dienste können voneinander einfach und sauber getrennt werden
- virtuelle Server können bei Lastproblemen einfach zwischen physikalischen Server verschoben werden
- in Kombination mit LVM kann die Festplatte beinahe beliebig vergrößert werden
- aktuelle Server haben derzeit genügend Leistung für min. 8 virtuelle Server
- spart Platz, Netzwerk- und Stromkabel, und Energie
Aber es ergibt sich daraus auch ein großer Nachteil:
- fällt ein Server aufgrund von Hardware-Defekt oder Wartung aus, sind alle Dienste offline
Grundsätzlich gibt es 3 Arten der Virtualisierung:
- Virtualisierung der Hardware
die langsamste Art, dafür können auch andere Architekturen vorgetäuscht werden
- Paravirtualisierung
Virtualisiert nur den Kernel eines Betriebssystems; entsprechende Schnittstellen im Kernel bzw. in der Hardware sind vorausgesetzt; wenig Overhead
- Kernel-Partitionierung
Auf dem System läuft nur ein Kernel, der jedoch mehrere Systeme gleichzeitig bedient; bis auf die Virtualisierung von Hardware (z.b. Netzwerkinterface) entsteht kein Overhead
Xen besteht aus einem Kernel-Patch und einem Hypervisor. Letzterer bildet die Schicht zwischen Hardware und Guests.
Der DOM-0 Guest ist der priviligierte Gast und hat die selben Möglichkeiten wie ein System ohne Virtualisierung.
Die DOM-U Guests sind Instanzen mit eingeschränkten Rechten.
Vorteile
- mit Hardwarevirtualisierung (z.B. Intel-VT und AMD-V) können auch nicht angepasste Systeme (z.B. Windows) gestartet werden
- ab Xen 3.1 können auch 64Bit- und 32Bit-Systeme gemischt werden
- dadurch das jedes System seinen eigenen Kernel hat, können auch verschiedene Distributionen gemischt werden
- die Netzwerkvirtualisierung erlaubt auch komplexe Routing-Szenarien
- Strikte CPU-Zuteilung möglich
- Guests können ohne Ausfallzeit verschoben werden
Nachteile
- größerer Overhead als Kernelpartitionierung
- unter Umständen können die DOM-U Kernel auch den DOM-0 Kernel zum Absturz bringen
- unbelegter RAM kann nicht im Betrieb zwischen den Instanzen geteilt werden
- 64-Bit-CPU empfehlenswert, da das System sonst unnötig durch Speichermapping gebremst wird
Anwendungsgebiet
Linux VServer ist lediglich ein Kernelpatch, der dafür sorgt, dass jedem Prozess eine Context-ID zugeordnet wird. Innerhalb einer Instanz sind nur Prozesse mit selber Context-ID sichtbar.
Die Argumente können größtenteils auch auf OpenVZ/Viruozzo und Solaris Zonen angewendet werden.
Vorteile
- unbelegter RAM kann zwischen den Instanzen geteilt werden
- einfache Wartung, das es blos einen Kernel gibt und die Partitionen der Guests als Ordner im Dateisystem des Hosts liegen
- Guests können ohne Ausfallzeit verschoben werden
- läuft auch auf 32Bit-Hardware sehr performant
Nachteile
- die Beschränkung der Hardware-Resourcen (CPU, RAM) ist noch nicht komplett ausgereift
- keine Mischung von 64Bit- und 32Bit-Systemen möglich
Anwendungsgebiet
Der Autor hat privat Linux-VServer auf einem 500MHz-Celeron in Verwendung. Das System läuft sehr stabil und schnell, doch ohne RAM-Begrenzung existiert immer die Gefahr des 'Out-of-Memory'.
Beruflich arbeitet er mit Xen, da dies bereits im Servernetz in Verwendung war. Debian 4 enthält noch Xen 3.0, dass keine Mischung von 64Bit und 32Bit erlaubt. Problematische Netzwerkkartentreiber (e1000) führten weiters zu Instabilitäten und mussten händisch aktualisiert werden.
In Zukunft richtet sich der Blick jedoch auf KVM, der bereits direkt im Linux Kernel integriert ist und ausschließlich auf Hardware-Virtualisierungsschnittstellen setzt.
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